Oltner Tagblatt / MLZ; 2007-05-14
Das
Konzert der
Um
es vorweg zu sagen: Ein
Was
der Chor mit seinen 27 Sängerinnen und Sängern, die Neuen Solothurner
Das Orchester La Pianta mit 23 Musikerinnen und Musikern wurde 2000 gegründet mit dem Ziel, jungen interessierten Musikerinnen und Musikern im Alter von 14 bis 21 Jahren Gelegenheit zum Ensemblespiel zu geben und zum Erleben von grossen sinfonischen Werken. Der Leiter Christoph Weibel, er arbeitet regelmässig zusammen mit dem Chor des bzL (vorher Gymnasium Langenthal), ist in Olten als Musiklehrer bekannt. An der Orgel spielte Bruno Eberhard. Zu Chor und Orchester gehörten auch die Solisten: Theresa Lehmann (Sopran), Barbara Erni (Alt), Andreas Jaeggi (Tenor) und Martin Kronthaler (Bariton).
Mit
der Kantate «Gottes Lob» für Solisten, Chor, Streichorchester und
Orgelcontinuo wurde das
Othmar
Schoecks (1886-1957, Brunnen) 1945 uraufgeführte «Sommernacht» wird
pastorales Intermezzo für Streichorchester genannt. Sie verzichtet auf die
menschliche Stimme, ist aber von Gottfried Kellers berühmtem Gedicht «Sommernacht»
inspiriert. Ein stimmungsvolles Stück mit ausdruckvoller Harmonie,
interessant für den Zuhörer, in der Musik den Text des Gedichtes zu
erkennen und im Gedicht die Musik. Es war ein Hörgenuss der besonderen Art.
Das Werk «Weihegesang nach Psalm 8 Opus 1» für Solisten, Chor,
Streichorchester und Orgel von Hans Huber (1852-1921) aus Eppenberg
vermittelte Kraft, Jauchzen und Loben. «Alles was Odem hat, lobe den Herrn!
Lobet den Herrn!» war der Schlussakord und setzte damit dem
Vier
Komponisten, drei davon aus dem Kanton Solothurn, einer aus der
Innerschweiz, zum Teil wenig gehört und somit wenig bekannt, haben sich den
Besuchern des
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Entdeckungsreise
durch das Werk dreier Solothurner Komponist
Franziskanerkirche Werke von Roetschi, Munzinger und Huber
Die
Neuen Solothurner Vokalisten und das Orchester la pianta hatten am Samstag
einen gemeinsamen Auftritt.
Geboten
wurde ein hoch stehendes Konzert, mit Werken verschiedener Schweizer
Komponisten.
WALTER
GFELLER
Ein
musikalisch hoch stehendes Konzert in der Franziskanerkirche Solothurn war
Chorwerken der drei Solothurner Komponisten Alban Roetschi, Emil Munzinger
und Hans Huber gewidmet. Zwei von ihnen, Roetschi und Munzinger, sind
begabte Epigonen, deren Werke man gerne kennen lernt; Hans Huber hingegen
darf, obwohl erst langsam der Vergessenheit entrissen, als Spätromantiker
von europäischem Rang gelten.
Zu
Beginn des Konzertes mit den Neuen Solothurner Vokalisten unter Patrick
Oetter-li erklang von Alban Roetschi (geboren 1922) «Gottes Lob» nach
Texten des Dichterpfarrers Kurt Marti. Die Form der Kantate benützt
Roetschi, um mit «barocken» Begleitfiguren und «romantischer»
Melodieführung bewusst eine alte, musikalisch bewährte Klangwelt neu zu
gestalten. Der Chor bewies mit seiner Stimmkultur und einer klaren Diktion
sein hohes Niveau, was der «odem»-Kantate sowie den folgenden Chorwerken
sehr zugute kam. Harmonisch fügten sich die Solisten Theresa Lehmann,
Sopran, Barbara Erni, Alt, und Andreas Jaeggi, Tenor, im dritten Teil zum
Streichorchester und dem Chor ein.
Das Orgel-Continuo, im Orchester platziert, betreute Domorganist Bruno
Eberhard.
Munzinger, von Bach inspiriert
Unverkennbar
ist die geistige Verwandtschaft der «odem»-Kantate zur Vertonung des
138. Psalms von Emil Munzinger (1821-1876). Munzinger gliedert den
Psalmtext in Chor- und Solopartien auf. Der Beginn mit Chor und Orchester
führt in die von J.S. Bach inspirierten Begleitfiguren, welche nun mit
einer durchaus romantischen Melodieführung und Harmonik unterlegt sind -
eine Praxis, wie man sie von Mendelssohns grossen 'Oratorien her kennt.
Aufhorchen Hess hier das Rezitativ des Tenors Andreas Jaeggi, welcher mit
seiner wohlklingenden Stimme geschickt durch alle Tonartwechsel «Es
danken dir, Herr, alle Könige auf Erden» besang. Eine grossartige Fuge
schloss die Vertonung des 138. Psalms ab.
Der Einstand von Martin Kronthaler
Der
vertonte 8. Psalm Opus l von Hans Huber (1852-1921) für Chor, Solisten,
Orchester und Orgel liess gross gedachte Dimensionen lebendig werden,
nicht zuletzt dank des Orgelparts, welcher von Bruno Eberhard nun auf der
Domorgel wirkungsvoll registriert und präzis betreut wurde. Der Anfang
des Psalms «Gott, unser Herrscher!» gab Martin Kronthaler, Bariton,
einen willkommenen Einstand. Nach der harmonisch wie rhythmisch
anspruchsvollen Chorpartie «Aus Kindermund» genoss man das
Solistenquartett, welches sich mit dem Chor und Orchester zu spannenden
und dramatischen Passagen vereinigte. Durch die straffe Koordination des
Dirigenten Patrick Oetterli, welcher die Raumakustik geschickt ausnutzte,
fühlte man sich der Vorstellung eines grossen Chors mit vollem
Sinfonieorchester sehr nahe.
Als «Intermezzo» konzipiert wurde die «Sommernacht» von Othmar Schoeck (1886-1957) nach dem gleichnamigen Gedicht von Gottfried Keller. Hinter der zauberhaften Welt von sirrenden und flatternden Nachtgeräuschen, von unbemerkt vertrackten Rhythmen und scheinbar völliger Auflösung eingebundener Tonarten steckt eine enorme intellektuelle Arbeit des Orchesters la pianta unter Christoph Weibel. Das Spätwerk des Schweizer Komponisten erfuhr hier eine würdige Wiedergabe.
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Es hätten mehr Zuhörer im Langenthaler Zwinglihaus Platz gefunden. Aber wer kam, erlebte staunend, wie tiefgründig die Komponisten Emil Munzinger, der immer noch schaffende Alban Roetschi und vor allem Hans Huber – sie alle haben einen Bezug zu Solothurn – sich in geistlichen Werken als Spätromantiker mitteilen, aber thematisch viel freier vorgehen. Dabei setzten sich die Komponisten auch mit zeitgenössischen Texten auseinander. So auch im von Alban Roetschi vertonten «Gottes Lob» von Kurt Marti: Es wurde mit den fein anhebenden Streichern des «Pianta»-Orchesters unter der Leitung von Christoph Weibel zum erwartungsfrohen Eingangstor in den Abend. Dynamische Prägnanz Von Anfang an gelang es Patrick Oetterli in seiner subtilen Leitung, den stimmungstragenden, lebendig geformten Instrumentalpart in den vokalen Fluss seiner Neuen Solothurner Vokalisten einzubinden. Dies in so homogener Weise, dass die besondern Qualitäten seines Kammerchors prägnant hervortraten. Jedes Register wurde zum profiliert gestaltenden Element in einem hochdynamischen Gesamtklang, dem man nur einen grösseren Raum hätte wünschen mögen. Vielschichtiger Höhepunkt Einem expressiven Spiegelbild des Chors entsprachen die vier Gesangssolisten Theresa Lehmann (Sopran), Barbara Erni (Alt), Andreas Jaeggi (Tenor) und Martin Kronthaler (Bariton), deren hohes Potenzial im 138.Psalm von Munzinger voll zum Tragen kam. Dennoch
empfand man als eigentliche Höhepunkte dieses Abends den
harmonisch vielschichtig sich entfaltenden «Weihegesang» von
Hans Huber, in dem sich nebst Holz- und Blechbläsern noch
Organist Bruno Eberhard zum Orchester fügte, sowie die von den
Streichern mit vibrierender Sensibilität nachvollzogene
«Sommernacht» nach Gottfried Keller von Schoeck. |
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Jesuitenkirche Kammerorchester und Vokalisten traten gemeinsam auf
Das Adventskonzert bestand vor allem aus Kompositionen, die Wurzeln im oder Beziehungen zum Kanton Solothum haben. Kammerorchester und Vokalisten trafen eine interessante Auswahl.
GUNDI
KLEMM