Ein
gelungenes Weihnachtskonzert in der Kirche Ifenthal
Das Solothurner Kammerorchester und die Solothurner
Vokalisten wussten zu überzeugen
Das
Konzert des Solothurner Kammerorchesters und der
Solothurner Vokalisten vom Samstag in der Katharinenkirche
Ifenthal verdient das Prädikat gekonnt, gut, schön und
gediegen. Das Publikum spendete begeistert Beifall.
HANS
BASLER
Das schlechte Wetter mag einen noch besseren Besuch
verhindert haben, doch die Katharinenkirche war gut
besetzt; einige Einzelplätze hat man noch finden können.
Es zeigte sich einmal mehr, dass die Ifenthaler
Katharinenkirche für solche Konzerte geradezu ideal ist;
ihre Grösse und ihre Akustik wie auch die Lage der Kirche
vermitteln eine angenehme Atmosphäre.
«Solothurnisches»
Programm
Das Programm des Konzertes war ausgesprochen «solothurnisch»;
waren doch acht von zehn Vorträgen von Solothurner
Komponisten geschaffen. Dies rechtfertigt es, diese
Komponisten hier kurz vorzustellen: Ulrich Munzinger wurde
1787 als erster Sohn des Conrad in Olten geboren. Er war
Leiter des Gesangvereins und später Stadtammann. Er starb
1876.
Viktor Munzinger wurde 1798 als jüngster Sohn Conrads
geboren. Er war Arzt und lebenslang der Musik verbunden.
Er gab den Anstoss für den Theaterbau 1838 auf der Schützenmatte,
leitete das erste Kantonalgesangfest 1851 und dirigierte
die Gesamtaufführung des Eidgenössischen Sängerfestes
in Olten 1860. Er starb 1862.
Eduard Munzinger wurde 1831 in Olten geboren. Er leitete
mehrere Chöre in der ganzen Schweiz. Er starb 1899.
Casimir Meister wurde 1869 in Matzendorf geboren. Er
vertonte das Reinhard-Gedicht «D Zyt isch do» und andere
Reinhard-Gedichte. Er war Gesanglehrer an den Solothurner
Schulen und leitete mehrere grosse Chöre. Er starb 1941.
Dino Ghisalberti 1891 bis 1949 stammte aus Bergamo. Er
lernte in Solothurn seine Frau kennen und blieb. Er war
Musiklehrer an der Kantonsschule. Richard Flury wurde 1896
in Biberist geboren. Er war Violinlehrer an der städtischen
Musikschule Solothurn und leitete verschiedene Orchester.
Er war auch Gastdirigent in den Radiostudios. Er starb
1967 in Biberist. Paul Miche (1886 bis 1960) schliesslich
war ein Freund von Richard Flury; er stammte aus
Courtelary im Jura.
Kaum gehörte
Weihnachtslieder
Mit dem «Weihnachtskonzert» in C-Dur Opus 3
Nummer 12, Allegro-Largo-Allegro, von Francesco Manfredini
eröffnete das Solothurner Kammerorchester unter der
Leitung von Urs Joseph Flury das Konzert. Es war eine gut
gelungene Einstimmung auf das Folgende. Drei
Weihnachtslieder, vorgetragen von den Solothurner
Vokalisten, folgten: «Noël» von Eduard Munzinger, «Weihnachtslied»
von Ulrich Munzinger, und «Joie de Noël» von Casimir
Meister.
Dann war wieder das Kammerorchester an der Reihe mit drei
Konzertstücken von Paul Miche, Dino Ghisalberti und
Richard Flury: «Noël passé», «Intermezzo nationalizo»,
und «Weihnachten», alle instumentalisiert von Urs Joseph
Flury. Die Solothurner Vokalisten sangen nachfolgend «Machet
die Tore weit» von Viktor Munzinger, begleitet mit der
Orgel, und «Weihnachtsstern» von Casimir Meister ohne
Begleitung. Zum Schluss, so wie als Krönung des
Konzertes, boten Chor und Orchester das «Salve Regina»
von Joseph Haydn für Orgel und Streichorchester in g-Moll
Hob. XXIIIb: 2 Adagio-Allegro-Largo/Allegretto. Mit lang
anhaltendem Applaus wurde eine Zugabe gefordert, die auch
gewährt wurde mit «Adeste fideles» von Casimir Meister.
Chor und Orchester haben bei diesem Konzert eine sehr gute
Leistung geboten und erhielten dafür vom Publikum
stehenden Applaus. Die beiden Dirigenten Urs Josef Flury
und Patrick Oetterli wie auch Organist Bruno Eberhard und
Konzertmeisterin Franziska Grütter wurden für ihre
Arbeit mit einer Blume beschenkt.
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